Stammes-Casinos: Interessante Fakten und Hintergrundinformationen zu amerikanischen „Indianer Casinos“

Stammes-Casinos: Interessante Fakten und Hintergrundinformationen zu amerikanischen „Indianer Casinos“


Spielcasinos sind in zahlreichen Ländern ein wichtiger Wirtschaftszweig und eine bedeutende Einnahmequelle. Entsprechend sind Regierungen an dem Betrieb und der Regulation von Spielhallen stark interessiert. Beispielsweise hat der deutsche Staat im Jahr 2020 allein durch die Lotteriesteuer Einnahmen von rund 1,6 Milliarden Euro erzielt und strebt seit geraumer Zeit danach, das Glücksspiel im Lande mehr unter Kontrolle zu bekommen.

Ein interessantes Szenario zeigt sich hingegen in den USA. Während staatliche Casinos hier reguliert werden und hohe Steuern an den Staat zahlen, gibt es nämlich eine Ausnahme: die sogenannten Indianer Casinos. Was sich hinter diesen genau verbirgt, warum sie Steuerfreiheit genießen und was das Ganze in den letzten Jahren mit sich gebracht hat, sehen wir uns im folgenden Artikel genauer an.

Was sind Stammes-Casinos?

Indianer Casinos sind im Grunde genommen genau das, was man vermuten mag. Sie werden von Indianerstämmen betrieben und befinden sich dessen Stammesterritorium. Diese Art von Casino mag vielleicht nicht wie ein modernes 5 Euro Einzahlung Casino online und mobil verfügbar sein, zieht lokal jedoch hohe Besucherzahlen an und setzt sich als sehr erfolgreich durch. Der große Unterschied zu anderen landbasierten Spielcasinos in den USA ist, dass die Indianer Spielbanken unabhängig von der Kontrolle der USA betrieben werden. Das bedeutet vor allem, dass sie keine Steuern zahlen.

Mit dem sogenannten „Tribal Sovereignity“ Gesetz steht es den Ureinwohnern der Vereinigten Staaten zu, eigene Gesetze zu erlassen, sich selbst zu regieren und zu verwalten. So wurde im Jahr 1979 das erste Stammes-Casino in Florida eröffnet, woraufhin auch viele weitere Indianerstämme die Chance der Einnahmequelle des Glücksspiels erkannten.

Die erfolgreichsten und größten Indianer Casinos

Während der Anfangszeiten der ersten Indianer Casino waren die lokalen Spielhallen schlicht ausgestattet. Es gab eine Reihe von Spielautomaten sowie Videopokermaschinen und die beliebten Bingospiele. Allerdings ist die Entwicklung schnell vorangeschritten, was dazu führte, dass ganze Casino-Resorts eröffnet wurden und riesige Komplexe entstanden. Schon im Jahr 2007 wurden insgesamt 425 Einrichtungen von 230 verschiedenen Stämmen verteilt über 28 US-Bundesstaaten geführt. Und bereits vor 15 Jahren lag der Umsatz dieser Casinos bei rund 27,2 Milliarden-Dollar, was den sonst eher ärmlichen Ureinwohnern zugutekam.

Heute blicken wir weiterhin auf eine hohe verfügbare Zahl von Indianer Casinos, die sich kaum noch von regulierten Spielhallen unterscheiden. Einige der größten Stammes-Casinos, deren Besuch sich wirklich lohnt, möchten wir kurz vorstellen:

  • Foxwoods Resort Casino: An seinem Standort in Mashantucket, Connecticut begrüßt das Indianer Casino Resort Tag für Tag rund 40.000 Besucher. Es handelt sich um eines der größten und modernsten Indianer Casinos, das nicht nur einen weltklasse Pokersaal mit 114 Tischen, einen Bingosaal mit 3.200 Plätzen sowie 380 Tischspiele und 7.200 Spielautomaten beherbergt, sondern auch noch mit einem riesigen Hotelkomplex verbunden ist.
  • Potawatomi Bingo Casino: Das Potawatomi Bingo Casino in Milwaukee, Wisconsin wurde erst vor wenigen Jahren expandiert und zählt seither mehr als vier Millionen Besucher pro Jahr. Es ist das größte reine Indianer Casino der Welt, das vor allem mit einer gigantischen Auswahl an Slotmaschinen begeistert.
  • San Manuel Indian Bingo & Casino: Nicht weniger erfolgreich ist das San Manuel Indian Bingo & Casino, welches im Highland in Kalifornien vorzufinden ist. Hier öffnete es bereits 1996 seine Türen, wobei damals vor allem Bingo als großer Anziehungspunkt der Besucher galt. Rund 2.500 Personen haben heute in der Bingohalle Platz. Ergänzt wurde das Angebot über die Jahre durch unzählige Spielautomaten, Pokerräume und andere Spieltische.

Kritik an den Casinos der Ureinwohner

Die gesetzlich geregelte autonome Führung der Indianerstämme in den USA sorgt offenbar in vielerlei Hinsichten für Konflikte in der Politik und unter den US-Bürgern. Und besonders die Glücksspielszene steht dabei oft im Rampenlicht. Die steuerfreien Umsätze der Indianer Casinos erreichen jährlich milliardenhohe Summen. Zwar werden diese von den Stämmen für den Bau von Bildungseinrichtungen, Krankenhäusern und Co. auch benötigt, doch sehen sich US-Bürger stark im Nachteil. Nicht zuletzt ist natürlich auch die Konkurrenz der mittlerweile gigantischen Indianer Spielbanken für landbasierte US-Casinos eine Hürde.

Insbesondere im Bundesstaat Kalifornien kam es bereits öfter zum Streitfall. Zwischen 2003 und 2011, als Arnold Schwarzenegger Gouverneur von Kalifornien war, versuchte dieser aus der Not des finanziell schwach dastehenden Staates heraus, seinen Gewinn aus den in Kalifornien basierten Indianer Casinos zu ziehen. 2004 erzielte Schwarzenegger Erfolge, indem er sich ein Mitspracherecht sicherte und für den Ausbau eines Indianer Casinos des Penchanga-Stammes, das ein anschließendes Hotel erhalten sollte, jährliche Abgaben an den Staat. Rund 400 Millionen US-Dollar jährlicher Abgaben wurden verlangt. Dies führte zu einem Streitfall, der sich zu einem regelrechten politischen Kampf um Land und Rechte entwickelte, zumal sich nicht nur der Stamm ungerecht behandelt fühlte, sondern auch Nachbarstaaten über hohe Umsatzverluste durch ihre Konkurrenten klagten.

Die Ureinwohner Amerikas genießen ein bereits jahrzehntelanges währendes Abkommen und werden daher wohl auch in Zukunft weiter mit ihren autonomen Glücksspielhallen erfolgreich sein. Letztendlich werden die Einnahmen aber zu guten Zwecken eingesetzt, gar unter den verschiedenen Stämmen wird einander geholfen und unterstützt.



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