Wie sinnvoll ist die Jobsuche über eine private Arbeitsvermittlung?

Wie sinnvoll ist die Jobsuche über eine private Arbeitsvermittlung?


Was machen private Vermittler anders?

Die Arbeitsagenturen und Jobcenter versuchen, Arbeitslose und Arbeitnehmer, denen der Verlust des Arbeitsplatzes bereits angekündigt wurde, in offene Stellen zu vermitteln. Headhunter, die im Auftrag von Unternehmen gezielt nach hochqualifizierten Beschäftigten suchen, sind ebenfalls weitläufig bekannt. Viele Bewerber wissen zudem von branchenspezifischen Arbeitsvermittlern, wie etwa Casting-Agenturen.

Doch es gibt auch private Dienstleister, die versuchen, Arbeitslose und Arbeitgeber bedarfsgerecht zusammenzubringen. Anders als Zeitarbeitsfirmen setzen solche privaten Arbeitsvermittler darauf, die Kandidaten in ein langfristiges und festes Arbeitsverhältnis zu vermitteln. Ihre Dienstleistung wird von öffentlicher Hand finanziert und ist somit für die Jobsuchenden ein kostenloser Service.

Wie läuft eine private Arbeitsvermittlung ab?

  1. Vermittlungsagentur suchen und auswählen: Das Angebot der privaten Arbeitsvermittler ist vielfältig. Einige von ihnen decken vielfältige Berufsfelder ab, andere sind auf eine bestimmte Branche oder auf bestimmte Qualifikationen spezialisiert. Für einen erleichterten Einstieg in die Recherche kann der Webkatalog privater Arbeitsvermittler eine Hilfe sein.
  2. Finanzierung klären: Prinzipiell kann jeder den Service privater Arbeitsvermittler nutzen und selbst bezahlen, sofern die Agentur für Arbeit dies anbietet. Wer diese Kosten sparen möchte, braucht einen sogenannten Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS), den die zuständige Agentur für Arbeit sowie die Jobcenter ausstellen können.

    ALG I-Empfänger, die noch nicht sechs Wochen arbeitslos waren, sowie ALG II-Empfänger können den AVGS beantragen und zwar schon dann, wenn sie von Arbeitslosigkeit bedroht sind, weil sie etwa eine Kündigung erhalten haben oder die Beendigung des Arbeitsverhältnisses angekündigt wurde. Empfänger von Arbeitslosengeld I haben sogar einen Rechtsanspruch darauf, wenn ihnen Arbeitslosengeld zusteht und sie während der vergangenen drei Monate mindestens sechs Wochen arbeitslos waren.
     
  3. Bewerbungsverfahren durchlaufen: Bewerber schicken zunächst eine klassische Bewerbung an die Vermittlungsagentur und werden zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. Die Vermittler wählen dann aus, welche Kandidaten sie in ihren Pool aufnehmen. Bei größeren Agenturen muss man eigentlich keine Bedenken haben, nicht in den Pool aufgenommen zu werden.
    Um den Dienstleistern einen bestmöglichen Überblick zu verschaffen und die Arbeit zu erleichtern, sollten die Unterlagen sorgfältig und vor allem vollständig sein.
Es ist zudem zu empfehlen, die Beratung des Dienstleisters und das daraus resultierende  Feedback für den weiteren Weg zu nutzen. Gute Arbeitsvermittler kennen die Branche und wissen, welcher Weg realistisch ist und wie man ihn sinnvoll und mit guten Erfolgsaussichten angeht.

Wie hoch sind die Kosten einer privaten Arbeitsvermittlung?



Die Höhe des Honorars für einen privaten Arbeitsvermittler bei der Beauftragung durch den zukünftigen Arbeitgeber ist grundsätzlich frei vereinbar und beträgt für Führungskräfte durchschnittlich drei Monatsgehälter.

Bei der Beauftragung durch einen Arbeitslosen und Bezahlung durch die Agentur für Arbeit ist die Vergütung gesetzlich geregelt und beträgt grundsätzlich 2.000,00 Euro brutto. Ausgezahlt wird der Betrag in zwei Raten. Die erste Rate wird nach einer Beschäftigungsdauer von sechs Wochen fällig und die zweite nach sechs Monaten. Wenn der Arbeitsvertrag vor Erreichen des Auszahlungszeitpunktes beendet wurde, besteht für den Vermittler kein Rechtsanspruch auf die Vermittlungsgebühr.

In Einzelfällen kann eine um 500 Euro erhöhte Vermittlungsgebühr vereinbart werden. Diese gilt grundsätzlich für die erfolgreiche Vermittlung Schwerbehinderter, kann aber auch für die Vermittlung von Langzeitarbeitslosen gewährt werden.

Wenn ein Arbeitssuchender einen privaten Arbeitsvermittler ohne Anspruch auf einen Vermittlungsgutschein der Agentur für Arbeit bzw. des Jobcenters beauftragt, darf das Honorar des Vermittlers ebenfalls den Betrag von 2.000,00 Euro brutto nicht überschreiten.

Welche Aussichten auf Erfolg hat man durch private Arbeitsvermittlung?

Obwohl private Arbeitsvermittlungen mit ihrer Arbeit laut Studien im Schnitt keine besseren Ergebnisse erzielen, als die Bundesagentur für Arbeit bzw. das Jobcenter, kann ihre Unterstützung für den einzelnen Bewerber durchaus hilfreich sein.

Denn die privaten Agenturen arbeiten unter einem relativ hohen Erfolgsdruck, weil sie untereinander und auch mit den Vermittlern der Bundesagentur für Arbeit konkurrieren. Zudem bekommen Sie ihr Honorar nur bei erfolgreicher Vermittlung. Im Idealfall können sie mit weniger Bewerbern spezialisierter arbeiten und ein breites Spektrum an Leistungen anbieten.

Sie nehmen nicht nur die Bewerbungen der Kandidaten an, sichten ihre Unterlagen, prüfen und bewerten Referenzen sowie Arbeitszeugnisse, um auf der Basis von Bewerbungsgesprächen eine fachliche sowie persönliche Vorauswahl zu treffen und die fittesten Leute bei den Arbeitgebern vorzustellen. Sondern sie beraten die Bewerber auch, geben Ihnen Tipps für den Bewerbungsprozess sowie Informationen zur Arbeitgeberlandschaft.

Sie recherchieren mögliche Stellen, liefern Entscheidungskriterien für oder gegen bestimmte Arbeitgeber und klären über Vermittlungsmöglichkeiten sowie Gehälter auf. Und bei Bedarf bieten sie sogar Coachings an.

Worauf sollte man achten?

Private Arbeitsvermittlungen, die ihre Tätigkeit bei der Agentur für Arbeit abrechen lassen wollen, benötigen dafür eine Zertifizierung. Wenn man als Bewerber eine Agentur auswählt, kann man bei der Recherche auf folgende Kriterien achten:

  • Services: Welche Dienstleistungen bietet der private Arbeitsvermittler den Bewerbern? Wie intensiv wird man betreut? Gibt es ein ausführliches kostenloses Einführungsgespräch? Vermittelt die private Arbeitsvermittlung eine realistische Einschätzung der Perspektiven? Gibt es Arbeitgeber, mit denen der private Arbeitsvermittler nicht zusammenarbeitet, zum Beispiel aufgrund von schlechten Erfahrungen? Sind die Arbeitsabläufe in dem Unternehmen effizient und transparent?
  • Spezialisierung: Bietet die private Arbeitsvermittlung ihre Dienste für alle Bewerbergruppen an oder hat sie sich auf eine bestimmte Branche spezialisiert? Wie gut kennen die Mitarbeiter den Arbeitsmarkt, der für den Bewerber interessant ist?
  • Know-how: Haben die Mitarbeiter eine tätigkeitsrelevante Berufsausbildung durchlaufen? Bringen Sie Erfahrung in dem Tätigkeitsgebiet mit? Haben Sie Kenntnisse im Personalwesen und im Arbeitsrecht? Wie gehen sie mit dem Thema Datenschutz um?
  • Verhaltenskodex: Wird Vertraulichkeit zugesichert? Wie offen ist man in Bezug auf die Anforderungen der Stelle und den vorhandenen Qualifikationen? Wie wird mit den Unterlagen umgegangen? Welche Verpflichtungen geht man ein?
  • Ausstattung: Welchen Eindruck machen die Räumlichkeiten auf den Bewerber? Wie sind die Mitarbeiter gekleidet? Ist das Setting der Aufgabe angemessen?
  • Bewerberzahl: Mit wie vielen Bewerbern arbeitet der zuständige Mitarbeiter bei der privaten Arbeitsvermittlung? Hat er überhaupt die notwendigen Kapazitäten, um jedem individuell eine hochwertige Unterstützung zu bieten?
  • Vernetzung: Welchen Ruf hat die private Arbeitsvermittlung bei Bewerbern und Arbeitgebern? Ist sie Mitglied in einem Berufsverband wie dem Ring der Arbeitsmarktdienstleister? Hat sie eine oder mehrere Zertifizierungen erhalten?


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