Benefits, Employer Branding und Co: Wie Arbeitgeber in der Krise um Talente werben
Als Folge der Coronapandemie stieg die Arbeitslosenquote in Deutschland stark an. Dennoch haben Unternehmen es schwer, qualifiziertes Personal zu finden. Deswegen wird mit Extraleistungen gelockt – und am Firmen-Image gefeilt.
Der Mangel an Fachkräften belastet die Wirtschaft
Auch im Coronajahr bleibt der Fachkräftemangel für die deutsche Wirtschaft ein großes Problem. Laut dem aktuellen DIHK-Report „Fachkräfte“ hat fast jedes zweite Unternehmen im Land Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. 84 Prozent der befragten Firmen rechnen mit negativen Folgen für ihr Geschäft und 54 Prozent mit steigenden Personalkosten aufgrund des Fachkräftemangels.
Dabei geht es nicht nur um höhere Gehälter für immer teurere Fachleute, sondern auch um Kosten zur Steigerung der Unternehmensattraktivität – unter anderem für zeitlich und örtlich ungebundenes Arbeiten und zur Unterstützung von Familie und Beruf.
Die Work-Life-Balance wird zum neuen Standard
Genau diese ausgeglichene Work-Life-Balance ist für junge Fachkräfte ein ganz wesentlicher Feelgood-Faktor. Das Arbeiten von zu Hause und flexible Arbeitszeiten werden in Zeiten des Fachkräftemangels von den qualifizierten Bewerbern erwartet und haben sich deshalb in vielen Unternehmen durchgesetzt. Zu ihnen gehören Google ebenso wie die Daimler AG oder die Bosch Gruppe, aber auch Finanzdienstleister wie tecis.
Die Berater des Unternehmens haben noch ein bisschen mehr Freiheit bei der optimalen Kombination aus Arbeit und Freizeit: Als selbstständige Vertriebspartner von tecis können sie sich ihre Zeit oft nach ihren eigenen Bedürfnissen einteilen. Dabei steht dieser berufliche Weg auch Quereinsteigern offen. Oft kann die Finanzberatung als Nebentätigkeit bei tecis oder einem anderen Finanzdienstleistungsunternehmen ausgeübt werden, bei freier Zeiteinteilung.
Benefits sollen Jobs attraktiver machen
Benefits sind Vorteile, die Firmen ihren Mitarbeitern zusätzlich zum Gehalt gewähren. Sie sollen einerseits die Belegschaft möglichst dauerhaft ans Unternehmen binden und es andererseits für potenzielle Bewerber attraktiv machen. Deshalb sind sie fürs Recruiting zu einem wichtigen Instrument auf dem Arbeitsmarkt geworden.
Die Vorteile sind vielfältig und reichen vom Obstkorb in der Küche über Essensgutscheine für die Mittagspause bis hin zu Jobtickets, Sabbaticals und gesponserten Besuchen in Fitness-Studios. Beim Digitalunternehmen Scout24 können Mitarbeiter ihre Hunde mit ins Office bringen, und der Klebstoffhersteller Henkel belohnt das soziale Engagement seiner Mitarbeiter mit freien Tagen und Geldspenden. Sportlich wird es bei der Deutschen Telekom: Das Telekommunikationsunternehmen hält für seine Mitarbeiter 5.000 Deskbikes bereit, damit sie sich im Büro fit halten können.
Professionelles Employer Branding für ein positives Unternehmensimage
Im Zuge des Employer Brandings positionieren sich immer mehr Unternehmen durch bestimmte Leistungen und Grundsätze, um qualifizierte Bewerber auf sich aufmerksam zu machen und die Belegschaft an sich zu binden.
So spricht beispielsweise der Bierbrauer Heineken potenzielle Bewerber mit eigenen Werbespots direkt an, und Vodafone lässt auf Instagram seine Mitarbeiter zu Wort kommen. Dort schildern sie, warum sie gern für den Telekommunikationsriesen arbeiten. Der Automobilhersteller Volvo betont in seiner Employer-Branding-Strategie, dass die Belegschaft stets im Vordergrund steht – das ist bei den Schweden sogar Bestandteil ihrer Unternehmensphilosophie.